Überraschend war, wie sehr die Botschaft der Fuggerei die Gemüter bewegt. Das Bedürfnis nach günstigem Wohnraum, der zudem ein selbstbestimmtes Leben in Würde ermöglicht beschäftigt nahezu jeden, der sich zum Pavillon und zu Fuggerei NEXT500 äußert. Das Thema trifft einen Nerv, und zwar bei den Menschen aller Einkommens- und Gesellschaftsschichten, auch unabhängig von Herkunft oder Wohnort. Dass da in Deutschland – aber auch anderswo – schon seit längerem etwas in Rutschen gerät, ist die vorherrschende Meinung.
Die Reaktionen auf die Idee, weitere Fuggereien könnten auch an anderen Orten entstehen, waren zahlreich und überwältigend positiv. Es gibt ein sehr starkes Interesse an den Impulsen und Erfahrungen, die das Fuggereikonzept für die Gesellschafts- und Wohnungspolitik bieten kann, aber auch an konkretem Austausch zum Bau von Sozialsiedlungen in Deutschland oder international. Das Projekt „Fuggereien der Zukunft“ liege auf der Hand, sei überfällig, müsse unterstützt werden – solche Aussagen waren sehr oft zu hören. Die Teilnehmer der Expertenforen, die Gäste aus Politik und Gesellschaft, und auch sehr viele Besucherinnen und Besucher haben uns ermutigt und gebeten, mit Fuggerei NEXT500 am Ball zu bleiben und dabei häufig konkrete Unterstützung zugesagt oder konstruktive Ideen beigetragen. Zwei Beispiele: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will im Rahmen der europäischen Bauhausinitiative das Thema Fuggerei NEXT500 beim Aufbau der Ukraine ins Spiel bringen. UNIDO-Generaldirektor Gerd Müller regte an, über Werkswohnungen nachzudenken, die im Rahmen von Fuggerei NEXT500 in Ländern mit schlechten Lebens- und Arbeitsbedingungen vielfach Wirkung erzeugen könnten.