Dass die Fuggerei seit 500 Jahren besteht, ist das Verdienst vieler Generationen der Familie Fugger. Jakob Fugger selbst war kinderlos geblieben. Er bestimmte in seinen Testamenten die Nachkommen seiner Brüder Georg und Ulrich zu Verantwortlichen für die Stiftungen, solange ihre Linien existieren. Bereits Jakobs Neffe Anton Fugger stellte wichtige Weichen für eine erfolgreiche Zukunft der Stiftungen. Im Lauf der Jahrhunderte gelang es den weiteren Verantwortlichen, die Fuggerei durch wirtschaftliche und politische Krisen zu führen, sie nach Zerstörungen neu zu errichten und die Siedlung dem Stand der Zeit anzupassen. Die Entwicklung der Fuggerei war und ist nie abgeschlossen – sonst wäre die Erfüllung ihres Auftrags als Heimat für Bedürftige »in ewig« Zeit nicht möglich. Gerade dieser Passus in der Stiftungsurkunde ist Verpflichtung für die Nachfolger von Jakob Fugger, genauso – wie er selbst – innovative Wege zu gehen, wenn sie dem Fortbestehen der Fuggerei dienen.
Isabella Gräfin Thun-Hohenstein, Alexander Graf Fugger-Babenhausen, Leopold Graf Fugger-Babenhausen und Theresia Gräfin Fugger von Glött (v.l.) empfangen Rip Rapson, CEO der Kresge Foundation (Mitte), in der Fuggerei.
Aus dem von Jakob Fugger definierten Kreis der Verantwortlichen für die Stiftungen existieren heute drei Linien, die auf Anton und Raymund Fugger zurückgehen, beides Söhne seines Bruders Georg. Jede Linie entsendet einen Vertreter in das Fürstlich und Gräflich Fuggersche Familienseniorat, das ehrenamtlich die Aufgaben einer strategischen Entscheidungsebene für die Fuggerschen Stiftungen wahrnimmt.
Im heutigen Fürstlich und Gräflich Fuggerschen Familienseniorat ist die 19. Generation nach Jakob Fugger und seinen Brüdern aktiv:
Die Weiterentwicklung der Fuggerei ist eine anspruchsvolle Aufgabe – besonders in Zeiten globaler Herausforderungen und eines rasanten gesellschaftlichen Wandels. Mit neuen Ideen wie Fuggerei NEXT500 geht das Seniorat diese Aufgabe gezielt an, für die Zukunft der Fuggerei und aller Menschen, die hier auch künftig hier eine soziale Heimat finden sollen.